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Kommunikation für
eine neue Zeit

Auch mal Regeln brechen!

Ein Interview mit unserem Creative Lead Dilan Perera

Gutes Design verbindet Ästhetik mit Funktionalität – oftmals unaufdringlich, im besten Fall dauerhaft ansprechend, sagt Dilan Perera, Creative Lead bei 3pc. Er freut sich über Aufgaben, bei denen er seine Kreativität maßgeschneidert für Kund:innen einsetzen kann. Und strebt danach, Designs zu schaffen, die er sich auch in Jahren noch gerne jeden Tag ansehen wird.

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Dan Rattan: Dilan, herzlich willkommen! Lass uns dich ganz kurz vorstellen: Wie kamst du zum Grafikdesign und dann zu 3pc?

Dilan Perera: Ich bin 2016 bei 3pc als Grafikdesigner gestartet: Bei der Abschlussausstellung im Lette Verein, wo ich studierte, fiel von mir gestaltete Festschrift "150 Jahre Lette Verein Berlin" einem Firmenchef ins Auge … Das war Armin, Inhaber von 3pc, der mir spontan einen Job anbot.
Ich komme ursprünglich eher aus dem Print, aber durch den Fokus von 3pc auf Webdesign bin ich schnell in die digitale Welt eingetaucht und habe Erfahrungen mit Webprojekten gesammelt.

Warum ist gutes Design deiner Meinung nach wichtig ?

Jede Kund:innensituation ist einzigartig, und so steht das Lösen von Problemen im Zentrum unseres Designprozesses. Oft offenbaren sich in scheinbar kleinen Designprojekten größere Fragenkomplexe: Die Suche nach einer passenden Schrift kann beispielsweise tiefergehende Überlegungen zu Botschaft und Zugänglichkeit einer Organisation auslösen.
In Workshops mit unseren Kund:innen identifizieren wir solche Herausforderungen. Manchmal gehört zum Ergebnis, dass strukturelle Veränderungen notwendig sind, um neue Ideen oder Ansätze zu ermöglichen.

Was sind denn häufige Forderungen von Kund:innen?

Besonders in den Bereichen Kultur, Politik und Wissenschaft werden Aspekte wie Barrierefreiheit und Lesbarkeit immer wichtiger. Dort gibt es klare Regeln und Vorgaben, die befolgt werden müssen. Wo es möglich ist, wollen wir aber auch Designregeln brechen …

Regeln brechen? Warum das denn?

Ein zu starres Festhalten an Regeln kann die Kreativität einschränken und den spielerischen, emotionalen Charakter des Designs beeinträchtigen. Wir suchen eine Balance, um einzigartige, ansprechende und zugängliche Geschichten zu erzählen. Wir wollen die Menschen begeistern und dazu einladen, immer wiederzukommen. Das ist herausfordernd als auch super spannend! Und unsere Kund:innen schätzen die Tiefe und Breite unserer Designprozesse.

Kommen Kund:innen denn mit festen Vorstellungen zu euch?

Einige Kund:innen kommen mit konkreten Fragen oder Problemen zu uns, oft wissen sie aber selbst noch nicht genau, was sie wollen und brauchen. Dann finden wir das gemeinsam heraus: Wir arbeiten bei unserem Design-Prozess sehr eng mit unseren Strategie- und Konzeptionsabteilungen zusammen, laden Kund:innen zu Workshops und Arbeitstreffen ein und stehen im ständigen Austausch mit ihnen.
In jedem Fall passen wir uns flexibel der jeweiligen Situation an, jede Kundin und jeder Kunde ist einzigartig! Ich denke, der Schlüssel liegt in partnerschaftlicher Kommunikation - so können wir gemeinsam Lösungen finden.

Wir bei 3pc legen großen Wert darauf, dass unsere Webdesigns auch das Leben der Personen einfacher macht, die diese Webseiten pflegen. Wir stellen sicher, den Arbeitsalltag für alle Beteiligten zu erleichtern und eine Balance zwischen ansprechendem Frontend-Design und effizientem Backend-Management zu schaffen.

Du hast für die Hochschule Bremen und das Deutschen Museum an zwei Website-Projekten mitgewirkt, die für den begehrten TYPO3 Award nominiert sind …

Wir freuen uns sehr! - Das Deutsche Museum ist eine riesige Institution mit mehreren Standorten, diese Vielfalt sollte klar und übersichtlich dargestellt werden. Der Fokus lag hier neben dem Design auch auf der Bedienfreundlichkeit: So viele Informationen über Veranstaltungen, Ausstellungen und Standorte – da sollten sich Besucher:innen nicht überfordert fühlen, sondern genau wissen, wo sie welche Informationen finden.
Bei der Webseite der Hochschule Bremen lag der Schwerpunkt auf der Integration des neuen Corporate Designs mit unterschiedlichen Farbwelten, das wir für die Webnutzung angepasst und optimiert haben. Dank einem von uns entwickelten Tool passt sich die Farbwelt der Webseite außerdem automatisch an die Header-Bilder an – eine große Erleichterung für die Redakteurinnen und Redakteure.

Da sprichst du die tägliche Arbeit an Websites an.

Ja, denn insgesamt legen wir bei 3pc großen Wert darauf, dass unsere Webdesigns auch das Leben der Personen einfacher macht, die diese Webseiten pflegen. Wir stellen sicher, den Arbeitsalltag für alle Beteiligten zu erleichtern und eine Balance zwischen ansprechendem Frontend-Design und effizientem Backend-Management zu schaffen.

Was ist denn für dich ein „ansprechendes“ oder „gutes“ Design?

Das ist eine komplexe Frage! Gutes Design ist präsent und zeitlos. Meiner Meinung nach zeichnet sich es dadurch aus, dass es nicht sofort ins Gesicht springt. Design wirkt im Hintergrund, es hat die Aufgabe, Probleme zu lösen und Informationen zu vermitteln, ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. 

Gutes Design erkennt man oft erst bei genauerem Hinsehen – es ist subtil, aber effektiv und überzeugt durch seine Funktionalität und Ästhetik, die man bei näherer Betrachtung zu schätzen lernt.

Das ruft ja richtig nach einem Traumprojekt, bei dem du diese Vorstellungen alle umsetzen kannst …

Tatsächlich lebe ich gerade meinen Traum mit dem Projekt für die Berliner Festspiele & Gropius Bau: Wir sind von Anfang bis Ende in alle Aspekte involviert, Print und Digital, was für mich immer ein Herzenswunsch war. Es geht nicht nur um die Erstellung einer Webseite, einer Landingpage, eines Logo-Designs oder einer Broschüre, sondern um die ganzheitliche Gestaltung des gesamten Projekts - wirklich traumhaft.
Wir haben mit dem Corporate Design begonnen und arbeiten nun an verschiedenen Festivals und Ausstellungen – von Keyvisuals über kleine Flyer bis hin zu riesigen XXL-Bildpostern, die in der Skyline von Berlin zu sehen sind. Dazu kommen noch Webseiten und Social-Media-Kampagnen. Die Vorstellung, Designs zu entwickeln, die medienübergreifend funktionieren, hat mich immer fasziniert. Die ganze Bandbreite der Kreativität – als Designer könnte ich mir nichts Besseres wünschen.

Ich persönlich glaube, dass Minimalismus immer relevant bleiben wird. Mit ihm kann man klare Botschaften vermitteln, ohne zu überladen zu wirken. Gerade, weil unsere Welt aktuell so chaotisch und überwältigend erscheint, kann Design als Element der Ruhe und Ordnung Klarheit und Fokus bieten.

Du strahlst, die Begeisterung sieht man dir an! –Aber egal, wie groß das Projekt, Kreativität braucht auch Input. Woher nimmst du deine Inspirationen?

Ich reise und esse sehr gerne und beziehe meine Inspirationen hauptsächlich aus diesen Aspekten meines Lebens. Berlin ist ohnehin schon eine Inspirationsquelle: Die vielen Kulturen, die hier zusammenkommen, beflügeln meine Kreativität. Auch die große Bandbreite an Kund:innen und Projekten bei 3pc ist für mich inspirierend.

Verschiedene Bereiche befruchten sich gegenseitig?

Genau. Dinge, die ich beispielsweise in einem Wissenschaftsprojekt lerne, kann ich dann in einem Kulturprojekt sinnvoll einsetzen. Vieles nehme ich auch durch den Kontakt mit Kund:innen auf.
Und natürlich besuche ich auch oft Ausstellungen, Kunstprojekte und Ähnliches, in Berlin und ganz Europa – auch da nehme ich viele Anregungen für meine Arbeit mit.
Letztendlich geht es um Geschichten, die wir auch mit unseren Designs erzählen wollen.

Trotz der großen Vielfalt gibt es aber auch immer Trends, aktuell von 3D-Animation bis Retro. In welche Richtung wird sich Design deiner Meinung nach zukünftig entwickeln?

Das ist wirklich schwer vorherzusagen. War vor einigen Jahren minimalistisches Design sehr beliebt, kehren wir jetzt zu Designs aus den 1980er und 90er Jahren sowie den Y2K-Stil zurück ... Auch wenn wir uns natürlich den aktuellen Bedürfnissen und Wünschen unserer Kunden anpassen: Ich bin kein großer Freund dieser ständigen Wechsel.
Ich persönlich glaube, dass Minimalismus immer relevant bleiben wird. Mit ihm kann man klare Botschaften vermitteln, ohne zu überladen zu wirken. Gerade, weil unsere Welt aktuell so chaotisch und überwältigend erscheint. Design als Element der Ruhe und Ordnung kann Klarheit und Fokus bieten.

Eine der berühmten zehn Thesen von Dieter Rahms lautet: Gutes Design ist langlebig. Klingt, als ob du das unterschrieben würdest …

Ja, Zeitlosigkeit gehört definitiv zu einem guten Design! Denk mal an mehrere Tausend Jahre alte Kunstwerke aus dem alten Ägypten, die sind immer noch beeindruckend. Sie folgen nicht einem kurzlebigen Trend, wie eben auch der Minimalismus. Für mich sind diese Konzepte miteinander verknüpft und leiten meine Designentscheidungen.
Bei meiner Arbeit strebe ich danach, Werke zu schaffen, die ich selbst gerne zu Hause an meiner Wand hängen hätte. Würde ich dieses Design gerne jeden Tag sehen? Wenn die Antwort ja lautet, dann glaube ich, dass es ein gutes Design ist.
Ich vertraue da auf mein Bauchgefühl und hoffe, dass es mich weiterhin gut leitet. Ein Design, das über Jahre hinweg relevant und ansprechend bleibt, ist für mich ein Indikator für Qualität, für Exzellenz im Design. Es geht darum, über den momentanen Trend hinauszuschauen und etwas zu schaffen, das eine dauerhafte Ästhetik und Funktion hat.

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