1995 sind wir angetreten, um das Digitale aus den Startlöchern in die Welt zu katapultieren – inspiriert von den Maximen der Internet-Hippies. Das war nicht immer leicht. Es brauchte viel Überzeugungsarbeit, um all die Fragezeichen aus den Gesichtern zu räumen: Brauchen wir das Digitale wirklich? Wird sich das durchsetzen? Es wird. Aber auch 28 Jahre später ist die digitale Revolution noch längst nicht vollbracht. Die Lust, die Zukunft zu gestalten, ist Teil der 3pc-DNA geworden. Internet and whatever comes next.
Wer hätte sich 1994 vorstellen können, wohin uns die Digitale Revolution führt?
Am Anfang war der Hypertext
1994 sind alle Websites grau und Google ist höchstens ein flüchtiger Gedanke. Inmitten dieser digitalen Ödnis entdeckt Armin Berger einen Artikel im legendären Magazin WIRED, der alles verändern sollte. Er erkannte: Das Internet ist kein Hype. Das Digitale wird unsere Welt grundlegend verändern – und er sollte Recht behalten.
1995 sind wir angetreten, um das Digitale aus den Startlöchern in die Welt zu katapultieren – wie war das damals? Im Interview berichtet Armin Berger über einen Geistesblitz in Los Angeles, 72 Stunden ohne Schlaf, eine folgenreiche Verwechslung und eben jene Projekte, für die er auch nach 25 Jahren gerne aufsteht.
So sah Aufbruch 1995 aus.
Schon damals haben wir Grundsätze definiert, die heute state oft the art sind: „Der Kunde und sein Informationsbedürfnis stehen im Vordergrund“: Design Thinking 1995 – vielleicht etwas mehr Thinking als Design.
Die erste Berlinale-Website erblickt das Licht der Welt
Revolution auf dem Röhrenbildschirm
Als eine der weltweit ersten Filmfestspiele geht die Berlinale online und die Website wird zur „EU best site“ gekürt. Armin Berger coded dafür 3 Tage und 3 Nächte durch – unterbrochen nur von den Anrufen des damaligen Berlinale-Leiters Moritz de Hadeln, dem es nicht schnell genug gehen konnte.
"Wir haben mittlerweile Tätigkeitsfelder, die es in unseren Anfangszeiten noch gar nicht gab. Die Anforderungen im Digitalen sind seit damals enorm gestiegen."
Ronny Engmann, vor 20 Jahren angefangen als erster Frontendler, jetzt SEO-Experte bei 3pc
Glücksritter der New Economy
Zwar nicht die Garage, aber auch Startup-mäßig unfertig: Unser erstes Büro in der Chausseestraße – eine Kombi aus einem ehemaligen Ladenlokal sowie einer Wohnung, die über den Hof zu erreichen war. Als „Glücksritter der New Economy“ (Netzeitung) haben wir uns von dort auf den Weg gemacht, für das Digitale zu kämpfen. Und haben unser Glück gefunden.
Der Vorgänger von Immoscout
Bereits 1999 hätten wir reich und berühmt werden können. Schon lange bevor Immobilienscout24.de zu unserer täglichen Wohnungssuche wurde, hatten wir die Immobilienplattform Berlin Real Estate ins Leben gerufen. Wir standen kurz davor, von Quadriga Immobilien übernommen zu werden.
Große Show. Große Stille
Zum Tag der Vertragsunterzeichnung wurden wir vom damaligen CEO sowie einem indischen Software-Entwickler im Hummer abgeholt und zu den neuen Büroräumen an der damals aufstrebenden Oberbaum-City chauffiert. Die Zukunft schien geritzt. Dann folgte: die große Stille. Statt unseres Vertrags unterzeichnete Quadriga Immobilien wenig später seine eigene Insolvenz. Zumindest die Idee ging nicht bankrott.
Die Zeit der „New Economy“ war voller großer Visionen. Alles war new, aber am Ende ist von der Economy nicht viel geblieben. Aufstieg und Niedergang erfolgten in atemberaubender Geschwindigkeit.
Armin Berger, Founder und CEO
Woher kommt der Name 3pc?
Das werden wir immer wieder gefragt. Zu unserem Jubiläum lüften wir das Geheimnis. Klicke auf die Antwort, die du für richtig hältst!
Leider falsch geraten.
Versuche es noch einmal.
Richtig!
Zuvor kursierte noch eine weitere Version: Beim Klettern braucht es drei Punkte, um gesichert zu sein. Am Ende setzte sich dann aber doch der Bezug zu den drei Grundprinzipien des Internets durch.
Leider falsch geraten.
Versuche es noch einmal.
Wie heißt die Agentur noch einmal, Frau Merkel?
Der Oscar des Digitalen
Was Armin Berger da in den Händen hält, ist die äußerst begehrte Trophäe zum Grimme Online Award, den wir 2003 für die lexikalische Website des MDR-Wissenschaftsmagazins LexiTV erhalten haben. Ziel ist es immer, die Nutzer:innen zu gewinnen. Manchmal aber freut man sich auch über Zuspruch einer erlesenen Jury! (Und ja, die Haare waren wirklich lang.)
"Es freut mich, für Kunden arbeiten zu können, die ich wirklich unterstütze. Ganz ohne moralischen Spagat. Daran hat sich bis heute nichts geändert."
Eva Strick, arbeitet seit 2004 als Grafikerin bei 3pc
Wie Karl Valentis Erbin unser erstes Magazin zu Fall brachte
Lange vor Bento, Buzzfeed und Co haben wir 2007 mit Omnimag ein Magazin gestartet, mit dem wir die besten Fundstücke aus dem Netz gesammelt und kuratiert veröffentlicht haben.
Schluss mit lustig
Da die rechtliche Lage damals ungeklärt war, was Links und Einbindungen angeht, war aber bald Schluss mit lustig: Karl Valentins Enkelin mahnte uns ab wegen eines YouTube-Videos ihres Großvaters, das wir eingebunden hatten. Positiv ausgedrückt: Auch die Erben Valentins lasen das Omnimag!
"Aus einem kleinen Schreibtisch in einem dunklen Hinterhofzimmer wurde ein schöner Schreibtisch an einem sonnigen Fensterplatz in einem Großraumbüro."
Maria Salz, 2003 Auszubildende Mediengestalterin, 2020 Senior TYPO3-Integratorin und Teamleiterin
Ein epochaler Umbruch
Von der Zwei-Tisch-Wohnung hin zum Großraum-Office mit knapp 100 Kolleg*innen: 3pc hat in den vergangenen 25 Jahren zahlreiche Veredelungsstufen durchlaufen. Und noch immer stehen wir längst nicht am Ende, sondern Jahr für Jahr am Anfang von etwas Neuem - das hat uns Corona 2020 gezeigt. Was hat das Virus mit der Welt gemacht? Was können wir aus dem Jahr 2020 mitnehmen? Insights und Ausblicke von Armin Berger.
Auferstanden aus Ruinen
Aus diesen Trümmern ging allerdings nicht der Sozialismus hervor, sondern unser neues Büro im Max-Taut-Haus am Oranienplatz, das wir 2013 bezogen haben. Historisch bedeutsam war der Umzug für uns auch: Aus 3-point concepts wurde 3pc, aus einem Hinterhof-Startup ein Unternehmen mit knapp 100 Vordenker:innen der digitalen Revolution.
Zurück in die Zukunft
Mitte der 1990er Jahre war das Internet eine absolute Offenbahrung, geprägt von der Idee der Freiheit und Unabhängigkeit, dem kulturellen Austausch über Raum und Zeit hinweg – eines der wesentlichen Gründe, weshalb Armin Berger dem Medium sein Leben gewidmet hat. Warum wir auch heute wieder ein wenig Peace and Happiness vertragen könnten, noch am Anfang eines gewaltigen Experiments stehen und es 3pc in erster Linie gar nicht um Technik, sondern um den Menschen geht – mehr dazu im Interview.