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Gesellschaftspolitisches Empowerment von Kindern & Jugendlichen mit gamifizierten hybriden Räumen am Beispiel der partizipativen Spielleitplanung

Die Generationen von morgen in städtische Planungsprozesse mit einbeziehen

Kinder und Jugendliche haben besondere Bedürfnisse an ihre Umgebung – nicht nur an Freizeitflächen, sondern generell an ihr Wohnumfeld als alltäglichen Bewegungsraum.

Wie können junge Menschen besser in kommunale Planungsprozesse eingebunden werden? Wie könnte eine digitale Anwendung aussehen, die eine solche Partizipation attraktiv und niedrigschwellig macht und sich vielfältig einsetzen lässt? Und welche digitale Unterstützung erleichtert den Fachämtern der Verwaltung die Auswertung der gesammelten Daten, um die Ergebnisse in Planungsprozesse integrieren zu können?

Gemeinsam mit vier Projektpartner:innen und gefördert vom Bundesministerium für Forschung, Technik und Raumfahrt (BMFTR) entwickeln wir eine digitale Plattform, die die partizipative Einbindung von 12- bis 18-Jährigen in stadtplanerische Prozesse stärken und zugleich der Verwaltung die Arbeit mit den so gewonnenen Daten erleichtern soll.

Doppelter KI-Nutzen: Gamification und Arbeitserleichterung

Für Verwaltungsakteure ist die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Planungsprozessen eine Herausforderung: Die Diversität der Zielgruppe, mangelnde Formate und Strukturen und die aufwändige Auswertung nicht-fachlicher Aussagen erschweren derzeit eine qualitativ hochwertige Umsetzung.

Dem gegenüber steht das Bewusstsein, dass Städte von heute für die Generationen von morgen geplant werden – daher gilt es, sie im Sinne einer „Kinderfreundlichen Kommune“ frühzeitig einzubeziehen und dabei auch ihre oft digitalen Lebenswelten zu berücksichtigen.

Diese Überlegungen spiegeln sich auch in drei Forschungsfragen wider:

Berlin-Pankow als Test-Partner

Eine neue digitale Plattform soll am Beispiel des Bezirks Berlin-Pankow KI-basiert Anregungen und Ideen junger Menschen sammeln und verwertbar machen: Dazu übernehmen wir das von Social Media bekannte Format der Challenges, das sich beispielsweise im Klassenverband als Interview oder Top3-Ranking mit anschließender Diskussion durchführen lässt. Mittels Web-Anwendung werden Kinder und Jugendliche so von Beginn an in hybride kommunale Planungsprozesse eingebunden.

Vom VideoWeb-Interview zur Ideen-Dokumentation für die Verwaltung

3pc entwickelt dazu eine eigene VideoWebApp, mit der Kinder und Jugendliche im Klassenverbund oder in Gruppen der Jugendsozialarbeit spielerisch Interviews, Rankings oder weitere Austausch-Formate zu städtebaulichen Planungen aufzeichnen können.Die Verwendung in geschützten Räumen erleichtert dabei den im Jugendbereich besonders wichtigen ethischen und datenschutzkonformen Einsatz der App.

In einem nächsten Schritt sollen zur Auswertung der Video-Interviews seitens der Verwaltung GenKI-Verfahren zum Einsatz kommen. Ziel ist, die Interview-Antworten automatisiert zu analysieren und zu dokumentieren.

In der letzten Projektphase wird schließlich ein Verwertungsmodell entwickelt, das die Anwendung aus der Pilotphase mit dem Bezirksamt Berlin-Pankow allgemein nutzbar macht – voraussichtlich als cloudbasierte Lösung (Software as a Service, SaaS).