Politische Bildung als Volkssport: Zum Abschluss der Bundestagswahl bricht der moderne Klassiker alle Rekorde im Eiltempo und ist beliebt wie nie zuvor.
Mit fast 26 Millionen Zugriffen in nur zweieinhalb Wochen hat der Wahl-O-Mat seine Stellung als Must-have der deutschen Wahlvorbereitung einmal mehr eindrücklich belegt.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten sorgen wir fürs Design von Deutschlands wohl bekanntestem orangefarbenen Kasten. Jetzt freuen wir uns gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), für die wir den Wahl-O-Mat gestalten und weiterentwickeln, über den unglaublichen neuen Rekord!
Dabei ging diesmal alles schneller als sonst: vorgezogene Bundestagswahl, komprimierter Wahlkampf, weniger Zeit für die Entscheidungsfindung, welche Partei man denn wählen will. Und weil die antretenden Parteien erst so spät feststanden, hatten Informationshungrige diesmal auch nur zweieinhalb Wochen Zeit anstatt der sonst üblichen vier, den Wahl-O-Mat zu spielen.
Oldie, but Goldie
Warum der Wahl-O-Mat aus der Vorwahlzeit in Deutschland nicht mehr wegzudenken ist und trotz seines hohen Alters immer beliebter wird? Eigentlich ist es ganz klar: Weil das Prinzip zwar alt ist, aber gleichzeitig Reduktion at its best. Er fokussiert aufs Wesentliche und bringt die gelegentlich unübersichtliche Informationsbeschaffung zu Parteien, Themen und Thesen auf eine überschaubare Formel: stimme zu, neutral, stimme nicht zu oder überspringen.
Verkaufsschlager der politischen Bildung
Seit Beginn, seit Anfang der 2000er Jahre, hält der Wahl-O-Mat jedem schnelllebigen Design-Trend und jeder multimedialen Überladung stand und bleibt seinem minimalistisch smarten Erfolgsmodell treu.
Allerdings wird der schlichte, orange Kasten fortlaufend evaluiert und inhaltlich, technisch sowie gestalterisch weiterentwickelt, um das Feedback der User:innen zu berücksichtigen.
So lassen sich inzwischen Positionen und Gewichtungen tunen - schon kleine Veränderungen können sich stark auf die Übereinstimmung der eigenen Meinung mit den Standpunkten der Parteien auswirken. Und wer möchte, kann sich nach dem Fragen-Beantworten weiter mit dem Ergebnis auseinandersetzen und interessante Fakten erkunden: einzelne Thesen im Parteienvergleich, die Begründungen dieser Thesen oder die wichtigsten Standpunkte der Parteien.
Was der Wahl-O-Mat am besten kann?
Das kleine Tool bringt uns zum Nachdenken, er zwingt uns dazu, Stellung zu beziehen: Nur, wenn ich die unterschiedlichen Fragen etwa zum Klimawandel, zur Schulpolitik oder zum Mindestlohn beantworte, kann ich erfahren, welche Partei mir am nächsten steht. Ein spielerisches Instrument politischer Willensbildung – was will man mehr?
Und wie immer gilt: Nach der Wahl ist vor der Wahl! Nach einer Verschnaufpause geht es im kommenden Frühjahr in die nächste Runde der Landtagswahlen. Mit Wahl-O-Mat – versprochen!