Es ist eines unserer größten Projekte. Gemeinsam mit dem Verein D64 haben wir die zentralen SPD-Wahlkampftools für den digitalen Bundestagswahlkampf 2013 ins Leben gerufen: mitmachen.spd.de und kampanetz.de. Die Plattform mitmachen.spd.de markiert den Beginn für eine komplett neue Art des Wahlkampfes: der Straßenwahlkampf 2.0.
Im Zentrum der SPD-Bundestagswahlkampagne 2013 stand der Tür-zu-Tür-Wahlkampf, der erstmals online organisiert wurde. Die Plattform mitmachen.spd.de fungierte als zentrales Organisationstool der freiwilligen Wahlkampfhelfer, die bundesweit an 22 Millionen Haustüren klopften. Auf der Webseite konnten die Wahlkampfhelfer angeben, in welchem Umfang sie sich in den Wahlkampf einbringen möchten. Abhängig von ihrem jeweiligen Zeitbudget konnten sie unterschiedliche Möglichkeiten des Engagements bestimmen.
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Matthias Bianchi / Karl-Rudolf Korte, in: Die Bundestagswahl 2013: Analysen der Wahl-, Parteien-, Kommunikations- und Regierungsforschung
mitmachen.spd.de setzt voll auf die Möglichkeiten der digitalen Interaktion und Vernetzung: Über ein internes Mailtool und Nachrichtensystem konnten sich die Wahlkampfhelfer*innen austauschen, neue Freiwillige anwerben, ihre Wahlkampfaktionen vorbereiten und durchführen, Termine planen und verwalten – schnell, direkt und unkompliziert. Die Ergebnisse des Tür-zu-Tür-Wahlkampfes flossen direkt in das Tool ein.
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Vorbild der SPD-Wahlkampfkampagne war die US-Kampagne von Barack Obama, der zum Präsidentschaftswahlkampf 2008 seine Wähler*innen insbesondere über digitale Kanäle und soziale Netzwerke sehr erfolgreich mobilisierte – und damit neue Maßstäbe setzte. Im Mittelpunkt stand die Plattform my.barackobama.com (MyBO), auf der sich seine Anhänger miteinander vernetzten und dann Straßenwahlkampf-Aktionen in ihren Gemeinden organisierten.
Plattform Nummer 2, kampanetz.de, hat die parteiinterne Wahlkampforganisation unterstützt. Über das Tool konnten die hauptamtlichen Wahlkämpfer kommunizieren, diskutieren, Materialien und vor allem Ideen und Erfahrungen austauschen – mit dem Ziel, ein kollektives Wissensmanagement zu schaffen. Gleichzeitig nutzte die Wahlkampfleitung im Willy-Brandt-Haus das Tool, um Stimmungen unter den Wahlkämpfern abzufragen und die Wahlkampftaktik entsprechend zu modifizieren.